Zielfernrohre
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Darüber hinaus verfügen moderne Drückjagdgläser heute fast immer über ein Leuchtabsehen welches möglichst wenig vom Ziel abdeckt. Ein typisches Drückjagdabsehen ist daher entweder nur der Leuchtpunkt (Absehen 0) oder nur sehr dünne Seitenstriche und ggf. nur unten ein dünner horizontalen Strich. Auch Absehen mit Leuchtkreuz (K-Dot) statt Punkt und mit BDC werden bei Drückjagdgläsern angeboten.
Waren früher das Absehen 1 (Stachel) und Absehen 4 (Fadenkreuz) am weitesten verbreitet, so gibt es heute eine Vielzahl an unterschiedlichen Absehen. Neben unterschiedlich angeordneten und starken Hilfslinien gibt es auch Absehen mit Hilfsmarkierungen zur Entfernungsbestimmung und unterschiedlichen Haltepunkten.
Austrittspupille = Objektivdurchmesser : Vergrößerung
Dadurch ergibt sich (bei gleichem Objektivdurchmesser):
größere Vergrößerung = kleinere Austrittspupille
kleinere Vergrößerung = größere Austrittspupille
Je größer die Austrittspupille ist, desto mehr Licht kann durch das Glas in das Auge gelangen und so insbesondere in der Dämmerung für ein ausreichendes Sehen sorgen. Wenn in der Dämmerung bei einer größeren Vergrößerung nichts mehr erkennbar ist kann bei einer kleineren Vergrößerung das Ziel oftmals noch erkannt werden. Das Auge kann aber nur so viel Licht aus der Austrittspupille aufnehmen, wie sich die Augenpupille öffnen kann. Daraus ergibt sich die Empfehlung:
Austrittspupille >= Augenpupille
Dabei gilt nicht automatisch je größer die Austrittspupille, desto besser. Bei jungen, gesunden Menschen öffnet sich die Augenpupille bis zu ca. 10mm. Ab dem 50 Lebensjahr wird die maximale Öffnung der Augenpupille immer geringen und kann mit fortgeschrittenen Altern nur noch 2-4mm betragen. Daher kann es gut sein, dass insbesondere für ältere Jager zwischen einem 50er und 56er Glas bei Dämmerung kein Unterschied erkennbar ist. In diesem Fall kann der betagte Jäger sparen, indem er das günstigere kleinere Glas wählt.
Sie können das Prinzip der Parallaxe recht einfach nachvollziehen, wenn Sie einen einige Meter entfernten Punkt über den Daumen anpeilen und dann anschließend abwechselnd das rechte und linke Auge schließen. Der Daumen springt scheinbar hin und her.
Bei Personen mit Sehschwäche kann ein Parallaxenausgleich ebenfalls von Vorteil sein, falls das Absehen bei großen Vergrößerungen nicht scharf gestellt werden kann. Durch den Parallaxenausgleich erweitert sich der Dioptrien Bereich.
Verfügt ein Zielfernrohr über einen verstellbaren Parallaxenausgleich, man benötigt diesen aber nicht, stellt dies keinen Nachteil dar. Im Zweifelsfall lässt man Ihn einfach auf 100m stehen.
¼ MOA entspricht ca. 0,73cm auf 100m Entfernung
Weitere Infos siehe „Welche Maßeinheiten sind bei Zielfernrohren gebräuchlich?“
1 Mil, entspricht ca. 10cm auf 100m Entfernung
Weitere Infos siehe „Welche Maßeinheiten sind bei Zielfernrohren gebräuchlich?“
1 Mil, entspricht ca. 10cm auf 100m Entfernung
Umrechnungen für Abweichungen auf andere Entfernungen können bei Bedarf mit Hilfe der Strahlensätze erfolgen (s.u.).
angloamerikanisches Maßsystem
1 ckick = 1/4“ / 100yd, entspricht 7mm auf 100m
1“ = 1 Zoll = 25,4mm
1yd= 1 yard = 91,44cm
yds. = yards (Plural)
Umrechnungen für Abweichungen auf andere Entfernungen können bei Bedarf mit Hilfe der Strahlensätze erfolgen, dabei gilt:
A = Abweichung auf Zielentfernung B (bekannt)
D = Abweichung auf Zielentfernung C (gesucht)
D : A = C : B
Durch Umstellen ergibt sich:
D = A x C : B
Beispiel:
A = 1/4” = 0,25 x 2,54 cm = 0,635cm
B = 1yd = 91,44m
C = 100m
D= 0,635cm x 100m / 91,44m = 0,69cm
Winkelminute MOA
1 click = 1 MOA, entspricht ca. 2,91cm auf 100m Entfernung
1 click = 1/2 MOA, entspricht ca. 1,45cm auf 100m Entfernung
1 click = 1/4 MOA, entspricht ca. 0,73cm auf 100m Entfernung
1 click = 1/8 MOA, entspricht ca. 0,36cm auf 100m Entfernung
Wer selber rechnen möchte:
Zielentfernung = Radius
Kreisumfang = 2 x Radius x π
π = 3,14159265359
1 MOA = 1 Minute of Angle = 1 Winkelminute (Bogenminute) = 1/60 Grad
1 Kreis hat 360° oder 360°x60 = 21600 MOA
1 MOA = Kreisumfang / 360 / 60 = 2 x Radius x π /360 / 60
Beispiel
Gegeben: Zielentfernung = 100m = 10000cm
Gesucht: Abweichung in cm bei 1MOA auf 100m
1 MOA
= 2 x Radius x π /360 / 60
= 2 x 10000cm x π / 360 / 60
= 2,908882087cm
Winkeleinheit Mil/Mrad
1 click = 1 Mil, entspricht ca. 10cm auf 100m Entfernung
1 click = 1/2 Mil, entspricht ca. 5cm auf 100m Entfernung
1 click = 1/4 Mil, entspricht ca. 2,5cm auf 100m Entfernung
1 click = 1/8 Mil, entspricht ca. 1,3cm auf 100m Entfernung
1 mil = 1 mrad = 1 Millirad
1 rad = 1000 mrad
Kreisumfang = 2 x π rad = 2 x π x 1000 mrad = 6283,185307 mrad
Kreisumfang = 21600 moa = 6283,185307 mrad
Daraus ergibt sich:
1 moa = 0,2908882087 mrad
1 mrad = 3,43774671 moa
Siehe „Was ist die GEE?“
2. Absehenebene = Absehen bleibt unabhängig von der gewählten Vergrößerung gleichgroß
siehe „Worin unterscheidet sich ein Zielfernrohr mit Absehen in der 1. und 2. Bildebene?“
SFP = second focal plane = Absehen in der 2. Bildebene
Down, D oder T = tief
UP, U oder H = hoch
Durch Drehen in die entsprechende Richtung wird die Trefferlage in diese Richtung verlagert. Die meisten Hersteller geben mit Pfeil nur die Richtung UP (hoch) vor. Runter ist dann entsprechend entgegen der Pfeilrichtung. Das Stellrad wird meist durch eine Schutzkappe abgedeckt, welche zuerst durch Drehen (meist entgegen dem Uhrzeigersinn) entfernt werden muss.
L = links
R = rechts
Durch Drehen in die entsprechende Richtung wird die Trefferlage in diese Richtung verlagert. Die meisten Hersteller geben mit Pfeil nur eine Richtung vor. Die andere Richtung wird dann entsprechend entgegen der Pfeilrichtung eingestellt.
Das Stellrad wird meist durch eine Schutzkappe abgedeckt, welche zuerst durch Drehen (meist entgegen dem Uhrzeigersinn) entfernt werden muss.
Bei Gläsern mit verstellbarem Parallaxenausgleich kann dies entweder derselbe Turm wie für den Parallaxenausgleich sein, oder es befindet sich ein zweiter linker Turm oder ein zusätzlicher Turm über dem Okular in dem sich die Helligkeitsverstellung und Batterie befindet. Die Batteriabdeckung hat zumeist eine Einkerbung, in diese kann bei Bedarf eine Münze gesteckt werden, um die Abdeckung leichter aufzuschrauben.
Die GEE ist der zweite Durchgang der Geschossflugbahn durch die Visierlinie. Dabei wir von einem Abstand zwischen Visierlinie und Lauf von 5cm ausgegangen.
sportlich: i.d.R. Fleck auf Wettkampfentfernung (z.B. 100m)
Verwenden Sie zum Einschießen am besten eine Anschussscheibe diese hat ein 1x1cm Raster und für Jagdwaffen ist die 4cm Linie markiert. So können Sie die Abweichung schnell ermitteln und am Glas korrigieren.
Einschießen erfolgt immer aufgelegt vom Anschusstisch aus. Dabei empfiehlt es sich nicht nur den Vorderschaft der Waffe, sondern auch den Hinterschaft mit Sandsack o.ä. zu unterbauen, sodass sich die Waffe möglichst wenig bewegen kann und die Schützenstreuung weitestgehend ausgeschlossen wird. Achten Sie dabei darauf die Waffe nicht versehentlich auf dem Lauf aufzulegen, da dies zu Fehlern führen kann.
Schießen Sie einen Schuss und holen Sie die Anschussscheibe ein, kontrollieren Sie den Treffer und korrigieren Sie das Glas entsprechend. Ist der Schuss z.B. 5cm unter und 8cm links des Zielpunktes, so stellen Sie am Glas einfach 5cm (Fleckschuss), bzw. 9cm (jagdlich) hoch und 8cm rechts.
Wiederholen Sie das Vorgehen, solange bis die Trefferlage stimmt.
Beachten Sie insbesondere bei Jagdwaffen mit dünnen Läufen, dass diese nach einigen Schuss warm werden und ihre Trefferlage verändern. Lassen Sie die Waffe daher zwischendurch abkühlen, bevor Sie fortfahren. Machen Sie bei Jagdwaffen nach dem Einschießen einen Kontrollschuss mit kühlem Lauf. Bei der Jagd ist der erste Schuss immer der Wichtigste.
Bei Sportwaffen oder Jagdwaffen mit dicken Läufen ist ein Abkühlen zwischendurch nicht nötig. Hinweis: Bei Schießständen mit Seilzuganlage empfiehlt es sich die Anschussscheibe so aufzuhängen, dass zur Seilzuganlage genügend Abstand besteht und falls die Schüsse außerhalb der Anschussscheibe liegen die Seilzuganlage oder Verblendungen nicht beschädigt werden. Hierzu empfiehlt sich die Anschussscheibe auf einen großen Scheibenträger zu befestigen.
kleinere Vergrößerung = größeres Sehfeld (bei gleicher Entfernung)
größere Vergrößerung = kleineres Sehfeld (bei gleicher Entfernung)
Dämmerungszahl = Wurzel aus: Vergrößerung x Objektivdurchmesser
Dabei gilt, je größer die Dämmerungszahl, desto besser die Leistung bei Dämmerung. Leider ist die Dämmerungszahl zum Vergleich von Optiken unterschiedlicher Hersteller ungeeignet, da weder die Güte, Anzahl oder Beschichtung der Linsen berücksichtigt werden. Auch wird weder die Austrittspupille noch die Pupillenöffnung des Schützen berücksichtigt, weswegen die Dämmerungszahl wenig aussagekräftig ist.
CW = clock wise = im Uhrzeigersinn (rechts)
Drehen des Höhenturms im Uhrzeigersinn führt zu einer Verlagerung nach oben, drehen des Seitenturms im Uhrzeigersinn führt zu einer Verlagerung nach rechts.
Drehen des Höhenturms gegen den Uhrzeigersinn führt zu einer Verlagerung nach unten, drehen des Seitenturms gegen den Uhrzeigersinn führt zu einer Verlagerung nach links.
CCW = counter clock wise = gegen den Uhrzeigersinn (links)
Drehen des Höhenturms gegen den Uhrzeigersinn führt zu einer Verlagerung nach oben, drehen des Seitenturms gegen den Uhrzeigersinn führt zu einer Verlagerung nach rechts.
Drehen des Höhenturms im Uhrzeigersinn führt zu einer Verlagerung nach unten, drehen des Seitenturms im Uhrzeigersinn führt zu einer Verlagerung nach links.
Ringmontage: Das Glas wird mit zwei Ringen auf der Waffe montiert. Die Ringe können dabei zwei einzelne Ringe sein (Zweiteilige Ringmontage) oder aber über ein Zwischenstück verbunden sein (Einteilige Ringmontage). Gängige Größen sind 1“ (25,4mm), 30mm und 34mm.
Zielfernrohre mit Schiene: Das Glas verfügt auf der Unterseite über eine Schiene an der die Montage verschraubt wird. Hier gibt es derzeit zwei Systeme am Markt die Zeiss-Schiene (Z-Schiene) und die Swarovski-Schiene (SR-Schiene). Da bei der Z-Schiene seit Längerem die Patente ausgelaufen sind, wird diese von einer Vielzahl an Herstellern verwendet und hat sich somit als ein Standard durchgesetzt. Die Swarovski Schiene wird hingegen nur von Swarovski und Kahles angeboten.
Die Befestigung der Montage an der Waffe kann durch verschiedene Schienen (z.B. Prismen-Schiene, Picatinny-Schiene), Mechanismen (z.B. Einhakmontage, Schwenkmontage) oder Fräsungen (z.B Sattelmontage) erfolgen. Viele Waffen werden bereits ab Werk entweder mit einer entsprechenden Schnittstelle ausgestattet oder verfügen zu mindestens über Bohrungen an denen eine solche befestigt werden kann.
Hinweis: Beachten Sie bei der Reinigung die Empfehlung des Herstellers. Wir übernehmen für Schäden keine Haftung.
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